Erstellt: 19.07.2023, 08:08 Uhr

Von: Monika Schmidt

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eine Frau in der Küche rührt in einer Schüssel
Hannelore Granzow kocht in der Klötzer Familienbildungsstätte für die Ferienkinder © Schmidt, Monika

Hannelore Granzow aus Klötze kocht mit großer Leidenschaft. Davon profitieren mehrmals im Jahr die Ferienkinder in der evangelischen Familienbildungsstätte. Denn dort wird schon seit Jahren zum Ferienprogramm auch ein Mittagessen angeboten – gekocht von Hannelore Granzow.

Klötze – „Fischstäbchen mit Kartoffelbrei“, kommt es wie aus der Pistole geschossen, wenn Hannelore Granzow nach dem Lieblingsessen von Kindern gefragt wird. Die Klötzerin muss es wissen. Schließlich kocht sie schon seit Jahren im Ferienprogramm der evangelischen Familienbildungsstätte (EFA) für die Kinder zu Mittag. Die Idee dazu stammt noch von der früheren EFA-Leiterin Thekla Putzke, die für die Ferienkinder neben Basteln und Spielen auch eine Mittagsmahlzeit anbieten wollte. „Sie hat mich praktisch da reingeworfen“, erinnert sich Hannelore Granzow schmunzelnd. Damals arbeitete sie noch fest in der EFA, aber auch als Rentnerin ist die 74-Jährige der Einrichtung treu geblieben und kocht somit schon für mehrere Generationen von Ferienkindern. Der Kartoffelbrei zu den Fischstäbchen kommt natürlich nicht aus der Tüte, sondern wird selbst aus frischen Kartoffeln, Milch und Butter hergestellt. „Das kennen viele Kinder gar nicht, aber es schmeckt ihnen dann viel besser“, hat Hannelore Granzow festgestellt. Allerdings verzichtet sie beim Würzen auf Muskat, den mögen Kinder nicht. „Viele Kinder kennen es nicht, dass frisch gekocht wird“, bedauert die leidenschaftliche Köchin. In der EFA stellen sie dann fest, wie lecker selbst gekochte Hausmannskost schmecken kann. „Ich lasse auch schon mal die Kinder beim Abschmecken probieren“, erzählt Hannelore Granzow. So hat sie ein Gefühl dafür bekommen, wie es die Mädchen und Jungen mit dem Würzen halten. Beim Gespräch mit der AZ steht Nudelsuppe auf dem Tagesplan. Dazu wird die Brühe mit Nudeln und frischen Möhren ergänzt. Die Zwiebeln, die Hannelore Granzow für einen kräftigen Geschmack der Brühe extra im Ganzen mitgekocht hat, kommen hinterher nicht in die Suppe – „das essen die Kinder nicht“. Noch ein bisschen „Grün“ drauf aus Petersilie und anderen Kräutern – „aber nicht zu viel“, damit die Kinder die Suppe noch mögen – schon kann die Suppe serviert werden. Dazu gibt es Sandwichtoast, quer auf-geschnitten, denn: „Das Auge isst mit, auch bei Kindern schon“, weiß die erfahrene Köchin. „Und bis jetzt hat sich noch keiner beschwert, dass es nicht geschmeckt hat“, ist sie zufrieden. Drei Stunden täglich steht sie für die EFA-Kinder in der Küche. Um kurz vor 10 Uhr wird der Tagesplan besprochen, dann die Arbeit aufgeteilt und gekocht. Nach dem Mittagessen wird noch die Küche aufgeräumt und kurz vor 13 Uhr fährt Hannelore Granzow dann wieder nach Hause. Die Zeit in der Familienbildungsstätte möchte die 74-Jährige nicht missen. „Ich bin halt nach der Rente weiter dabeigeblieben“, erzählt sie. Denn: „Man fühlt sich jünger bei den ganzen jungen Leuten hier.“ Und so wird die gebürtige Klötzerin, wenn die Gesundheit mitspielt, auch im nächsten Jahr mit dann 75 Jahren während des Ferienprogramms täglich in der EFA-Küche das Mittagessen kochen.

Quelle:https://www.az-online.de/altmark/kloetze/starke-frauen-hannelore-granzow-aus-kloetze-kocht-fuer-kinder-92409310.html